Plastikmüll

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PLASTIKMÜLL - WAS PASSIERT DAMIT?

Plastikimport in China

Plastikmüll ist heute allgegenwärtig. Dennoch wissen wir nicht, was mit unserem Plastikmüll geschieht. Zu Hause sortieren wir den Müll und lassen ihn dann abholen. Ab diesem Moment denken wir nicht mehr an den Abfall. Wir konzentrieren uns darauf, den neuen Müll, der in unseren Haushalten wieder entsteht, ordnungsgemäß zu entsorgen. Doch leider kann ein Großteil des Plastikmülls nicht recycelt werden. Entweder wird der Plastikmüll falsch entsorgt, das Material ist für das Recycling nicht bestimmt oder unser Entsorgungssystem ist mit dem hohen Aufkommen vom Abfall überfordert. Was tun wir dann mit dem Plastikmüll, der nicht recycelt werden kann? Ganz einfach: woanders hinschicken. Der Großteil kaum verwertbarer Plastikabfälle wurde nach China verschifft. Rund die Hälfte des weltweit verursachten Abfalls ging nach China. Dort wurde der Plastikmüll geschmolzen und zu Pellets für die Wiederverwertung verarbeitet.

Doch damit ist jetzt Schluss. Denn China kündigte an, dass es nur noch Plastikmüllballen mit deutlich geringerer Verunreinigung durch nicht recyclebare Stoffe akzeptieren wird. Für diese Regelung hatte China genug gute Gründe. Die Exportländer, vorwiegend G7-Staaten, recycelten der verwertbare Kunststoff im Inland und lieferten nur die Rohstoffe von geringer Qualität nach China. Derartige Plastikabfälle enthalten tendenziell eine Vielzahl von Stoffen, chemischen Additiven, die das Recycling nahezu unmöglich machen.

Illegale Plastikentsorgung im Ausland


WENN NICHT CHINA, WO DANN?

Nicht recycelbare Plastikabfälle wurden in China in Verbrennungsanlagen, in Deponien oder auf illegalen Müllkippen entsorgt. Diese Art der Plastikentsorgung schadet enorm unserer Umwelt. Das hat auch China eingesehen. Aufgrund dessen hat sich die Regierung Chinas entschieden, die Müllimporte aus Drittländern strenger zu regulieren. Seit Beginn 2018 gilt die neue Regulierung des Handels mit Recycling-Produkten. Von nun an darf nur sortenreiner Plastikmüll nach China gelangen. Unter sortenrein versteht die Volksrepublik, dass die Verunreinigungen 0,5 Prozent nicht übersteigen dürfen. China möchte durch die neue Importvorschrift die Qualität der importierten Kunststoffe besser kontrollieren und gleichzeitig stärker im Inland anfallendes Plastikmüll für das Recycling nutzen. Inzwischen zeigt sich, dass die Einfuhrbeschränkungen rigoros umgesetzt werden. Für Deutschland ein schwerer Schlag. Wohin nun jetzt mit dem ganzen Plastikmüll? Die Folge dieser Regelung war eine drastische Verschiebung des Plastikmülls in andere Drittländer. Die Antwort führt über viele Länder Südostasiens.

Die exportierenden Länder begannen, immer mehr Plastikmüll nach Südostasien zu verschiffen, darunter auch Indonesien, Thailand, Vietnam und Malaysia. In den ersten vier Monaten stieg die Einfuhr in Thailand fast um das 70-fache im Vergleich zum gleichen Zeitraum zuvor. Die Unmengen an Müllimporten bringen die Häfen zum Kollaborieren. Dies führt dazu, dass illegale Recyclinggeschäfte in diesen ärmeren Ländern zunehmen. In Malaysia sind etwa 40 illegale Recycling-Fabriken bekannt, die giftiges Abwasser in die Gewässer leiten und die Luft mit Schadstoffen, dass bei der Verbrennung von Plastik entsteht, belasten. All diese Handlungen spielen sich immer auf Kosten unserer Natur ab. Wie lange soll das noch gut gehen? Wäre es aus sozialer, ethischer und ökologischer Sicht nicht sinnvoller, dass Europa ihren viel zu hohen Plastikverbrauch überdenkt und einschränkt, anstatt es in ärmere Länder zu verschiffen? Wie sieht es mit Dir aus? Machst Du mit im Kampf gegen die Plastikflut? Warte nicht mehr, sondern handle jetzt!


BEISPIELE FÜR DEN ANSTIEG VON PLASTIKMÜLL

Obst und Gemüse: Lebensmittelverpackungen aus Plastik nehmen stetig zu. Zum Beispiel Gurken verpackt in Plastik, Salat vorgeschnitten in kleinen Plastikschälchen – mittlerweile werden 60 Prozent des Obstes und 66 Prozent des Gemüses vorverpackt in Plastik verkauft.

Plastiktüten: Weltweit verbrauchen wir schätzungsweise etwa eine 1.000.000.000.000 Plastiktüten pro Jahr. Diese Unmenge an Plastikmüll ist für unsere Umwelt ein echter Horror. Denn nur ein Bruchteil der in Europa verbrauchten Plastiktüten werden tatsächlich recycelt. Laut der EU-Verordnung muss Deutschland den jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch an Plastiktragetaschen bis Ende 2025 von etwa 70 Tüten auf mindestens 40 Tüten reduzieren.

Eingweg-Plastikmüll

Obst in Plastik verpackt

Für unterwegs: Im Jahr 1978 entschied sich Coca-Cola, die legendären Glasflaschen durch Plastikflaschen zu ersetzen. Jedes Jahr werden bei Coca-Cola 88.000.000.000 PET-Flaschen mit dem kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränk befüllt. Jedes Jahr häufen sich dadurch unglaubliche Mengen an Plastikmüll an, die man hätte vermeiden können. Das entspricht einer Produktion von 167.000 PET-Flaschen pro Minute. Werden all diese PET-Flaschen aneinandergereiht, reicht diese Menge 31-mal zum Mond und zurück.

TO-GO-Verpackungen sind fast immer Einwegverpackungen, die für den einmaligen Gebrauch bestimmt sind. Entgegen seiner meist sehr kurzen Verwendungsdauer, ist Kunststoff ein langlebiges Material, dass jede Menge giftige Substanzen enthält. Über öffentliche Mülleimer landen diese Müllverpackungen in der Müllverbrennung. Aufgrund dessen landen die TO-GO-Verpackungen kaum oder gar nicht in den Recyclinganlagen. Denn, um in diese zu gelangen, müssten diese Müllverpackungen in der „Gelben Tonne“ entsorgt worden sein.