Alles über BPA

BPA


MASSENCHEMIE MIT NEBENWIRKUNGEN

BPA chemische Formel

WAS IST BPA?

Bisphenol A, kurz BPA, ist eine der meistproduzierten Chemikalien. Jedes Jahr werden weltweit über 4.000.000 Tonnen hergestellt. Neben den US-Firmen Dow Chemicals und Hexion gehört der BAYER-Konzern zu den größten Herstellern weltweit. Diese chemische Verbindung wird seit 1953 zur Herstellung von Polycarbonat-Kunststoffen und Kunstharzen verwendet. BPA macht Plastik härter und sorgt dadurch für mehr Haltbarkeit. Die Einsatzgebiete reichen über Plastikgeschirr, Kunststoffbecher, Babyschnullern, bis hin zu Trinkflaschen und Lebensmittelverpackungen.

IST BPA GEFÄHRLICH?

BPA gehört zu den hormonellen Schadstoffen, die bereits in winzigen Mengen unseren Hormonhaushalt durcheinanderbringen können. Zahlreiche Studien weisen auf eine krebserregende und fortpflanzungsschädigende Wirkung hin. Darüber hinaus konnten Wissenschaftler in Tierversuchen eine drastische Gewichtszunahme bei Mäusen feststellen, denen BPA verabreicht wurde.

Obwohl BPA nicht in natürlicher Form vorkommt, ist diese chemische Verbindung fast in jedem Winkel unserer Erde nachzuweisen. BPA wurde in der Luft, im Hausstaub, in Oberflächengewässern und auch in den Weltmeeren gefunden. Ebenso konnte man es im menschlichen Körper nachweisen: In Urin, Blut, Fruchtwasser, Gebärmuttergewebe und im Blut der Nabelschnur. Inzwischen zeigen zahlreiche Studien, dass wohl jeder Mensch den Gefahren durch BPA ausgesetzt ist.

Chemische Formel BPA


BPA – UNSER TÄGLICH BROT.

Hauptsächlich erfolgt die Aufnahme von BPA über Lebensmittel, die mit BPA in Kontakt gekommen sind. Besonders wenn Verpackungen erhitzt oder Sonneneinstrahlungen ausgesetzt werden, kann BPA aus dem Kunststoff entweichen und in den Packungseinhalt übergehen. Dies ist oft im Alltagsgebrauch zu beobachten, wenn Speisen und Getränke in Kunststoffbehältern bzw. -verpackungen in der Mikrowelle erhitzt/aufgewärmt werden.

PET-Flaschen mit BPA

Wie erkenne ich BPA

WORAN ERKENNE ICH, OB BPA IN EINEM PRODUKT ENTHALTEN IST?

Auf der Verpackung kann ein Recycling-Code mit der Recycling-Ziffer „7“ und dem Kürzel „PC“ deklariert sein. Die Abkürzung „PC“ gibt Auskunft darüber, dass die Kunststoffart Polycarbonat in der Verpackung enthalten ist. Weder die deutsche, noch die europäische Verpackungsverordnung verpflichtet den Hersteller dazu, BPA auf der Verpackung zu deklarieren. Aber, wenn die Kennzeichnung durch den Hersteller auf der Verpackung in Anspruch genommen wird, so muss diese gemäß den Vorgaben sein. Andersfall muss man die Zutatenliste nach möglichen Plastikbestandteilen studieren.


WARUM VERBIETET DIE EU BPA NICHT?

Zuständig für die Risikobewertung ist die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Es liegen zahlreiche Studien vor, die belegen, dass mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen beim Menschen nicht ausgeschlossen werden können. Trotzdem ignoriert die EFSA diese wissenschaftlichen Erkenntnisse und will die angeblich zu hoch angesetzten Grenzwerten für BPA nicht anpassen. Denn die Behörde berücksichtigt oft Erkenntnisse aus Studien, die nicht selten durch die Kunststoffindustrie finanziert wurden.

Aufgrund dessen wurde die EFSA in der Vergangenheit kritisiert, dass einige der Wissenschaftler gleichzeitig für Lobby-Organisationen der Kunststoffindustrie tätig sind. Seit Juni 2011 dürfen in Deutschland Babyflaschen mit der umstrittenen Chemikalie BPA nicht mehr hergestellt werden. Mit dem Verbot hat Deutschland eine Anordnung der EU-Kommission umgesetzt. Einige EU-Staaten gehen bereits über diese Anordnung hinaus: In Frankreich und Dänemark ist BPA für alle Babyartikel verboten, ebenso in Kanada, Australien und in mehreren US-Bundesstaaten.