Die Kokosnuss – Wunderfrucht der Kokospalme.

Kokosnuss

Die Kokosnuss gehört zu den wahren Wundern der Natur. Sie ist dicht bepackt mit dem Allerbesten, was die Natur überhaupt zu bieten hat. Ob Vitamine, Mineralstoffe, gesunde Fette oder Ballaststoffe, diese Frucht liefert uns alles, was wir zum Leben brauchen. Sie ist eine Quelle von Nahrung und Flüssigkeit, um den Körper zu nähren und von Medizin, um gesund zu bleiben. Aufgrund des hohen Vitalstoffgehaltes wird die Kokosnuss schon über Jahrtausende hindurch auf den Philippinen und den Pazifikinseln sehr geschätzt. In den Tropen gehört die Kokospalme einfach zum Landschaftsbild. Egal wohin der Blick sich wendet, fast immer wird man eine Kokospalme im Blickfeld sein. Die meisten Menschen, die außerhalb der Tropen leben, haben wahrscheinlich noch nie eine echte Kokospalme gesehen. Und wenn doch, dann erwarten die meisten, braune, haarige Nüsse zu sehen, wie sie uns im Supermarkt präsentiert werden.

Kokosnuss – Steckbrief einer Nuss, die keine ist.

Viele Menschen halten die Kokosnuss für eine Nuss, andere wiederum für einen Samen. Letzteres ist, botanisch betrachtet, korrekt. Daher gilt die Kokosnuss als der größte bekannte Samen der Welt. Die Kokospalme trägt den wissenschaftlichen Namen „Cocos nucifera“. Sie zählt zu den ertragreichsten Bäumen der Welt und wächst in fast allen tropischen Klimaregionen. In der Regel erreichen Kokospalmen eine Wuchshöhe von 18 bis 20 Meter und haben eine Lebensspanne von bis zu 70 Jahren. Die Kokosnüsse wachsen in Fruchtständen von fünf bis zwölf Nüssen. Eine ausgewachsene Kokospalme entwickelt normalerweise einen Fruchtstand pro Monat.

Kokosnüsse benötigen bis zur völligen Reife etwa vierzehn Monate. Während dieser Zeit bildet sich eine harte braune Schale, einiges an Flüssigkeit und eine dicke Schicht von weißem Fruchtfleisch. Mit der zunehmenden Reife verändert sich der Geschmack, die Konsistenz sowie die Größe und die Menge des Kokosfleisches. Eine sehr junge Kokosnuss ist vollständig mit Kokoswasser gefüllt und hat recht wenig Fruchtfleisch. In diesem Stadium besitzt das Fruchtfleisch einen geleeartigen Charakter und kann löffelweise gegessen werden. Mit zunehmender Reife der Kokosnuss nimmt der Gehalt an Flüssigkeit ab und es bildet sich eine dicke Fleischschicht. Vollreife Kokosnüsse hingegen haben sehr wenig Flüssigkeit, aber dafür reichlich Fruchtfleisch.

Ein Rohstoff – aber viele Produkte.

Kokosnüsse können eine ganze Reihe essbarer Produkte liefern. Die bekanntesten sind Kokosöl, Kokoswasser, Kokosblütenzucker, Kokosraspeln und Kokoschips. Zur Herstellung von Kokosöl wird sonnengetrocknetes Kokosfleisch, auch unter der Bezeichnung Kopra bekannt, verwendet. Die Blüte, aus der später eine Kokosnuss heranwächst, ist der Ursprung von Kokosblütenzucker. Dafür wird die Spitze einer noch nicht geöffneten Blüte aufgeschlitzt und der herausfließende Saft in Behältern aus Bambus gesammelt. Im Schnitt können täglich bis zu einem Liter abgeschöpft werden. Zur Herstellung des Kokosblütenzuckers wird der Saft jeden Morgen eingesammelt und anschließend in großen Töpfen so lange gekocht, bis ein dicker, klebriger Sirup entsteht. Der Kokosblütenzucker hat eine gelbbraune bis zu dunkelbraune Farbe. Aufgrund der Tatsache, dass das Kokosfleisch schnell verdirbt, wird es oft getrocknet. Im getrocknetem Zustand ist es viele Wochen und Monate haltbar. Deshalb finden wir es im Supermarkt oft als Kokosraspeln oder als Kokoschips.

Kokosnuss – am besten jeden Tag!

Bereits seit Generationen ernähren sich Menschen in den Regionen der Welt, in denen Kokospalmen wachsen, täglich von der Kokosnuss. Mit Gewissheit kann man sagen, dass die Einheimischen an jedem Tag ihres Lebens, die Vorzüge der Kokosnuss genießen. Die Kokosnuss ist in diesen Ländern ein wichtiger Bestandteil vieler Gerichte und ist aus der traditionellen Küche nicht wegzudenken. Die einheimische Bevölkerung nutzt zudem das Kokoswasser einer frischen Kokosnuss als Ersatz für Babynahrungspräparate. Darüber hinaus ist in Samoa das Erste, was eine Frau nach der Geburt ihres Kindes zu essen bekommt, ein Kokosgericht namens „Vaisalo“.

Kein Wunder, denn die Kokosnuss ist reich an mittelkettigen Fettsäuren. Diese MKT-Fette sind neben Kokosfett auch hauptsächlich in der Muttermilch vorhanden. Das ist eine hervorragende Referenz, denn in der Muttermilch finden wir ausschließlich Vitalstoffe, die für die menschliche Entwicklung von essenzieller Bedeutung sind. An dieser Stelle muss auch gesagt werden, dass die Ernährung der Mutter maßgeblich darüber entscheidet, wie gesund die Muttermilch wird. Wenn mit der gewohnten Nahrungsaufnahme viele gehärtete Fette aufgenommen, können sich diese Transfette auch in der Muttermilch anreichern. Somit können die Transfette über die Muttermilch auch in den Körper des Kindes gelangen.

Im Übrigen gibt es Beobachtungen die besagen, dass Frauen, die in ländlichen Gemeinschaften leben und sich heute noch von Kokos-Produkten ernähren, kaum an Übergewicht leiden, während Frauen in städtischen Gebieten, wo Kokos-Produkte eher seltener verwendet werden, oft übergewichtig sind.

Das Geheimnis von Kokosöl.

Immer mehr Menschen entdecken das Kokosöl für sich und ihre Küche. Inzwischen findet man das Kokosöl in fast jedem Supermarkt. Fitness- und gesundheitsbewusste Menschen feiern das Kokosöl buchstäblich und preisen es als Superfood an. Kein Wunder, schließlich gibt es auch viele Gründe dafür. Denn das Kokosöl ist in seiner Zusammensetzung wirklich einzigartig und anders als die meisten anderen Speiseöle. Der Unterscheid liegt in den Fettsäuren und wird nach zwei Methoden klassifiziert. Die erste beruht auf den Grad der Sättigung und die zweite auf der Größe der Moleküle oder der Länge der Kohlenstoffkette innerhalb der Fettsäure. Ersteres wird unterteilt in gesättigte, einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren und ist somit die bekannteste Art.

Ein Fettsäuremolekül mit zwei Wasserstoffatomen pro Kohlenstoffatom gilt als gesättigt, weil es so viele Wasserstoffatome wie möglich bindet. Diese Art von Fettsäure bezeichnet man als „gesättigtes Fett“. Eine Fettsäure hingegen, bei der ein Paar von Wasserstoffatomen fehlt, wird als einfach ungesättigte Fettsäure bezeichnet. Fehlen jedoch mehr als zwei Wasserstoffatome, spricht man von einer mehrfach ungesättigten Fettsäure (= Omega-3 und Omega-6). Je gesättigter das Fett und je länger die Kette, desto härter das Fett und desto höher der Schmelzpunkt. Gesättigtes Fett wird bei Raumtemperatur fest. Ungesättigte hingegen, zum Beispiel Chiaöl oder Rapsöl, sind bei Raumtemperatur flüssig.

Gesättigte Fette, die in der Kokosnuss reichlich vorkommen, haben einen besonderen Vorteil vor einfach und mehrfach ungesättigten Fetten: Es gibt keine fehlenden Wasserstoffatome oder doppelt gebundenen Kohlenstoffatome. Im Klartext bedeutet das, anders als die ungesättigten Fette, sind die gesättigten nicht anfällig für die Oxidation und die Bildung freier Radikaler. Mehrfach ungesättigte Pflanzenöle werden toxisch sobald sie durch den Kontakt mit Sauerstoff, Hitze oder Licht oxidieren. Somit liegt der Vorteil in der Küche auf der Hand: Gesättigte Fette, ganz egal welcher Art, sind hitzestabiler, ertragen die hohen Temperaturen beim Braten weit besser und bilden somit keine Transfettsäuren oder schädliche freie Radikale.

Nicht zuletzt muss an dieser Stelle erwähnt werden, je mehr ungesättigte Fette konsumiert werden, desto mehr an Vitamin E wird benötigt, um diese hochungesättigten Fette im Körper stabil zu halten. Sollten die Speicher an Vitamin E erschöpft und nicht in ausreichender Menge vorhanden sein, so fehlt es wiederum an anderen Stellen. Deshalb steigt durch den übermäßigen Konsum an ungesättigten Fettsäuren auch der Vitamin-E-Bedarf. Unser Tipp: Falls Sie zu Nahrungsergänzungsmittel greifen, so empfehlen wir Ihnen ausschließlich natürliches Vitamin E. Denn dieses ist bis zu 40 Prozent wirksamer. Natürliches Vitamin E erkennen Sie daran, dass es auf der Packung als d-alpha-tocopherol deklariert ist. Das chemisch hergestellte Vitamin E wird auf der Packung als dl-alpha-tocopherol gekennzeichnet.

Noch vor einigen Jahren wurde das Kokosöl durch viele Naturwissenschaftler verurteilt. Verantwortlich dafür waren die gesättigten Fettsäuren. Diese sollten nach Ansicht der Wissenschaft zu Fettablagerungen und in der Folge zu Arterienverkalkungen führen. Aber das ist aus heutiger Sicht Unsinn! Denn nicht die Sättigung, sondern die Länge der Kohlenstoffkette entscheidet maßgeblich darüber, wie ein Nahrungsfett verdaut und verstoffwechselt wird und wie es auf den Körper wirkt. Somit wird durch den Sättigungsgrad der Eindruck vermittelt, dass alle ungesättigte Fettsäuren gesund sind. Aber das ist vollkommend falsch. Ein Beispiel: Rapsöl enthält bis zu 55 Prozent Erucasäure. Das ist eine einfach ungesättigte Fettsäure, die sehr schädlich ist. Aber kein Grund zur Panik: Das Rapsöl in unseren Lebensmitteln ist gentechnisch verändert, sodass es höchstens ein Prozent dieser Fettsäure enthält. Damit wollen wir sagen, dass man nicht alle Fettsäuren über einen Kamm scheren kann.