Der Grund für die Erfindung der Kartoffelchips war, weil sich ein Gast über zu dicke Bratkartoffeln beschwert hat. Vermutlich der Großindustrielle Cornelius Vanderbilt während seines Aufenthaltes im Hotel Moon Lake Lodge im US-amerikanischen Saratoga Springs Als die Kartoffelchips so dünn waren, dass sie sich nicht mehr mit der Gabel essen ließen, war der Gast über die Crums Kreation sehr erfreut. Schließlich wurde Crums Kartoffel Kreation als „Saratoga Chips“ in die Speisekarte aufgenommen. So vermutet man, dass die Kartoffelchips vom Koch George Crum am 24. August 1853 ins Leben gerufen wurden.
Schon nach einiger Zeit wurden sie in ganz Neuengland bekannt. Eine andere Erzählung, die vom örtlichen Museum als die wahrscheinlichere bezeichnet wird, besagt, dass Crums Schwester eine zu dünn geschnittene Kartoffelscheibe versehentlich ins heißes Fett fallen ließ und Crum war am Ende durch das Ergebnis begeistert, dass er die Kartoffelchips im Restaurant anbot.
Eine industrielle Produktion der Kartoffelchips begann um das Jahr 1920, als Herman Lay, ein Handelsvertreter im Süden der USA, eine Kartoffelschälmaschine erfand. Durch die Erfindung der Kartoffelschälmaschine war der Grundstein für eine massenhafte Produktion der Kartoffelchips gelegt. Der Kartoffelchips-Konsum hielt sich erst in Grenzen, da sie zunächst ungewürzt angeboten wurden, was ihre Beliebtheit eindämmte.
Inhaber eines kleinen Familienbetriebs entwickelte in den 1940er Jahren in Dublin, Tayto, eine Technik zur Zugabe von Gewürzen und Geschmackstoffen. Schon nach einigen Experimenten soll Tayto die ersten gewürzten Kartoffelchips produziert haben. Seine Erfindung löste eine große Nachfrage aus und wurde zu einer Sensation in der Lebensmittelindustrie. Das sprach sich schnell rum, sodass Leiter einiger führender Hersteller der USA nach Dublin kamen, um bei Tayto die neuen Produkte zu begutachten und die Rechte zur Nutzung der neuen Technik auszuhandeln. Durch den Verkauf von Tayto wurde dessen Besitzer zu einem der reichsten Männer Irlands.
In Deutschland stellte man am Anfang die ersten Kartoffelchips für amerikanische Soldaten her. Im Jahr 1951 erhielt ein Maschinenbauingenieur namens Heinz Flessner die Lizenz zur Produktion. Zunächst hatte er die Kartoffelchips mit seiner Frau Ella zuhause hergestellt. Anschließend vermarktete er, die Chips unter anderen an Kiosken. Die industrielle Produktion wurde dann unter der Firmierung „IBU“ gestartet und später von führenden Knabberartikeln Herstellern Deutschlands weitergeführt.
Die Kartoffel erobert Europa.
Wann, wie und durch wen die Kartoffel nach Europa kam, ist bis dato nicht bekannt. Man vermutet das die spanischen und englischen Seefahrer, unter ihnen der Freibeuter und Entdecker Sir Francis Drake (*1540 +1596) die Kartoffel Mitte des 16. Jh. von Südamerika nach Europa gebracht hatte. Die kultivierte Knolle machte auf ihrem Weg von Südamerika nach Spanien Zwischenstation auf den Kanarischen Inseln. Dies ist bekannt, weil im November 1567 drei Fässer, die Kartoffeln, Orangen und grüne Zitronen enthielten, von Gran Canaria nach Antwerpen, und im Jahre 1574 zwei Fässer mit Kartoffeln von Teneriffa via Gran Canaria nach Rouen verschifft wurden. Geht man davon aus, dass mindestens fünf Jahre nötig waren, um so viele Kartoffeln zu erhalten, dass sie zum Exportartikel werden konnten, so fand die Einbürgerung der Pflanze auf den Kanaren spätestens 1562 statt.
In den Büchern des „Hospital de la Sangre in Sevilla“ findet man die frühesten Aufzeichnungen der Kartoffel in Spanien, das im Jahre 1573 Kartoffeln eingekauft hat. Zunächst wurde die Kartoffel nach Europa wegen ihrer schönen Blüten und des üppigen Laubes als reine Zierpflanze in botanischen Gärten genutzt. Zu Beginn des 18. Jh. erkannte man die Kartoffel aufgrund vieler Hungersnöten als ein potentielles Nahrungsmittel. 1756 erließ dann König Friedrich der Große von Preußen den staatlichen Befehl zum Kartoffelanbau. Ende des 19. Jh. beeinflusste die Knolle die Landwirtschaft Deutschlands und Europas. Heute wird die Kartoffel in 130 Ländern auf der Welt angebaut.
Zusammensetzung und Nährwert: Kartoffelchips, was steck drinnen?
Seit unzähligen Jahren rocken Kartoffelchips die Einzelhandels-Regale und erfreuen sich großer Beliebtheit. In der Regel bestehen die fettigen Snacks aus Pflanzenölen, Gewürzen, wie Paprika und Salz, Aromastoffen, Geschmacksverstärker (Glutamat) und weiteren unerwünschten Substanzen.
Wer abends auf der Couch eine halbe Tüte Kartoffelchips verdrückt, nimmt stolze 531 Kalorien (= 2222 Kilojoule), reichlich Fett, rund 35 Gramm, 50-60 Gramm Kohlenhydrate und nur 4-6 Gramm Eiweiß, zu sich. Ein gehaltvoller Snack sind die Kartoffelchips in jedem Fall. Genuss ohne Reue ist hier fehl am Platz.
Bei der Herstellung von frittierten Kartoffelchips entstehen in der Maillard-Reaktion relativ hohe Mengen Acrylamid, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein. In der Kartoffelschale und in ergrünten Stellen der Knolle ist das natürliche Gift Solanin enthalten. Anzumerken ist, dass das natürliche Gift Solanin hitzebeständig und fettunlöslich ist und deshalb beim Frittieren nicht, wie zum Beispiel hitzeempfindliche Vitamine, zerstört, werden kann. Deshalb sollte man beim Kauf von Kartoffelchips darauf achten, dass diese keine Schale enthalten – oder aus Gesundheitsgründen grundsätzlich auf frittierte Chips verzichten.
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