Aronia – die unentdeckte Beere mit Wunderkräften.

Aronia

Aronia gehört gemeinsam mit Apfel, Eberesche und Himbeere zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die längste Zeit des Jahres ist die Aronia ein eher unscheinbares Gewächs. Im Herbst jedoch erstrahlen ihre Blätter in einem intensiven Rot. Diese auffällige Färbung lässt sich mit einem sehr hohen Gehalt an Anthocyanen begründen. Auch die Früchte des Strauches enthalten diesen Pflanzenfarbstoff in großen Mengen. Ursprünglich stammt die Aronia aus dem östlichen Nordamerika. Dort wächst sie als Strauch von ein bis zwei Metern Höhe. In unseren Kreisen ist die Aroniabeere hingegen eher eine unbekannte Gesundheitsbeere.

Nichtsdestotrotz wurden im Jahr 2016 auf knapp 560 Hektar Anbaufläche circa 1.100 Tonnen Aroniabeeren geerntet. Somit erhöhte sich die Erntemenge im Vergleich zum Vorjahr um mehr als das Doppelte (+ 137 %). Dies zeigt, dass die Wunderbeere auch in unseren Ländern im Trend liegt. Im getrockneten Zustand und mit anderen Beeren vermischt, wurde sie unter anderem als Bestandteil des Pemmikans verwendet. Letzteres ist eine nahrhafte und haltbare Mischung der Indianer. Diese besteht aus Dörrfleisch, Fett und getrockneten Beeren. Zudem diente es als Reiseproviant und Notration.

Was genau steckt in der Aronia?

In den letzten Jahren hat die Aronia aufgrund ihrer hohen Nährstoffkonzentration, die mit einer Reihe von gesundheitsfördernden Eigenschaften korreliert, an Popularität gewonnen. Inzwischen feiern gesundheits- und fitnessbewusste Menschen die Aroniabeere als Superfood. Laut neuen Forschungsberichten besteht die Aroniabeere aus 48 Inhaltsstoffen. Den Großteil der frischen Früchte macht mit 85 Prozent Anteil das Wasser aus. In den frischen Aroniabeeren sollen laut Literaturangaben zwischen 11 und 20 Milligramm des cyanogenen Glycosides Amygdalin enthalten sein. Dieses spaltet in Gegenwart von Wasser die giftige Blausäure. Dabei ist zu vermuten, dass sich der größte Anteil in den kleinen Kernen befinden, die sich allerdingst erst dann abspaltet, wenn man die Kerne zerbeißt.

Deshalb sollten Kinder nicht zu viele frische Früchte auf einmal essen. Werden jedoch die Aroniabeeren mittels Hitze zu Marmelade oder Saft verarbeitet oder getrocknet, wird das Amygdalin in den Kernen unschädlich gemacht. Darüber hinaus enthalten die Aroniabeeren auch reichlich Ballaststoffe, die für eine gesunde Verdauung von großer Bedeutung sind. Außerdem enthält die Gesundheitsbeere, bis auf B12 und D, alle für den Menschen lebensnotwendigen Vitamine. Weiterhin findet man in der Wunderbeere auch reichlich Kalium, Zink, Eisen und Jod, aber auch Kalzium, Magnesium und Mangan. Die wichtigste Rolle im Zusammenhang mit der gesundheitsfördernden Wirkung der Aroniabeeren, spielen die sekundären Pflanzenstoffe, allen voran die Anthocyane und Proanthocyanidine.

Wissenschaftliche Forschung und medizinische Wirkung von Aronia.

Im US-amerikanischen Raum sind zahlreiche wissenschaftliche Forschungsergebnisse zur medizinischen Wirksamkeit der Aronia veröffentlich worden. Die Indiana University aus den USA hat beispielsweise in Versuchen mit Schweinen die ausgesprochen entspannende Wirkung von Aronia-Extrakt auf die Herzkranzgefäße nachgewiesen. Da die Herz-Kreislauf-Systeme von Schweinen und Menschen ähnlich sind, geht man davon aus, dass die Ergebnisse auch auf den Menschen übertragbar sind. Zudem zählt die Aronia seit Jahrhunderten in Russland zu den Heilpflanzen und wird in der Volksmedizin als Allheilmittel bezeichnet.

Hier findet die Beere Anwendung als Diuretikum, da sie die Urinausscheidung erhöht und somit bei Harnwegsinfektionen helfen soll oder als blutdrucksenkendes Mittel sowie in der Dermatologie. Aufgrund der adstringierenden Wirkung findet die Aronia auch Anwendung im Bereich der Magen-Darm-Heilkunde. Da die Frucht regulierend auf das Immunsystem wirkt, wird sie auch bei Hauterkrankungen und Allergien verwendet. Laut einer veröffentlichen bulgarischen Studie aus dem Jahr 1994 ist besonders die entzündungshemmende Eigenschaft der Aroniabeere hervorzuheben.